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Kamera: Otmar Schmid

Ton: Ueli Meier, Robert Boner

Schnitt: Richard Dindo (Supervision: Fredi M. Murer)

Produktion: Richard Dindo

Finanzierung: EDI (Sektion Film) / Eigenfinanzierung Richard Dindo

Uraufführung: Solothurner Filmtage, 1973

Naive Maler in der Ostschweiz (1972)

 

 

62 min, Farbe

Porträts von vier naiven Malern (Peter Staub, Emil Graf, Heinrich Bleiker und Anna Boxler) und die Beziehungen zu ihrem gemeinsamen Kunsthändler. Film ohne Kommentar, bloss die Darstellungen und Selbstdarstellungen der vier Maler via ihr Reden und ihrer phantasievollen Bilder. Das alles nicht ganz ohne eine gewisse Ironie und einer Prise Humor.

 

Die Idee zu diesem Stoff hatte ich nach der Lektüre eines Artikels in der „Weltwoche“. „Naivität“ empfand ich also etwas sehr Schweizerisches und sagte mir, damit kann man einen interessanten Film machen.

 

Mit diesem Film habe ich angefangen, meine persönliche Vorstellung vom Dokumentarfilm zu realisieren. Als „Kind“ der französischen Cinémathèque in Paris, hatte ich jahrelang nur Spielfilme gesehen, hauptsächlich französische und amerikanische Klassiker aus den 30ern bis in die 60er-Jahre. Ich hatte keine Ahnung, was ein Dokumentarfilm ist. An der Cinémathèque hatte man nur ganz wenige gesehen: Flaherty, Ivens, Vertov, und immer ohne Direktton, nur mit Kommentaren versehen. Das direkte Reden im Dokumentarfilm musste zuerst einmal erfunden werden. Das hing auch von der technischen Entwicklung ab, von der Erfindung leichter Kameras und Tonaufnahmegeräten, die den Direktton erst möglich machten, sodass man sagen kann, der moderne, essayistische und politische Dokumentarfilm wurde von der 68er-Generation ins Leben gerufen. Dabei trenne ich den Dokumentarfilm in zwei grosse Stränge, den journalistischen, reinen Interviewfilm und den erzählerischen, poetischen Dokumentarfilm, den ich den „epischen“ nenne.

 

In diesem Film hat Robert Boner den Ton gemacht. In anderen Filmen war er mein Kameramann, später mein Produzent. Von Anfang an und bis heute hat uns eine tiefe, brüderliche Freundschaft verbunden. Seine Generosität, seine professionelle Erfahrung, seine unvergleichliche Kompetenz in allen Bereichen der Herstellung von Filmen und seine endlose Geduld, mit der er mir in all diesen Jahren immer wieder beratend zur Seite stand, waren die grösste Hilfe in meiner Arbeit, menschlich und beruflich gesehen, die man sich überhaupt vorstellen konnte.

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