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Mit Mounia Raoui und Leila Shahid

Texte gelesen von Klaus Knuth

 

Kamera: Ned Burgess

Kamera-Assistent: Raphaël O'Byrne

Ton: Henri Maïkoff

Aufnahmeleiterin: Sabine Sidawi Hamdan, Beirut / Aicha Hioui, Tanger

Produktionsassistentin: Mouna Darzaweh

Schnitt: Rainer M. Trinkler

Musik: „Requiem“ von Mozart (Dirigent: Philippe Herreweghe, Verlag „harmonia mundi“)

Mischung: Julien Cloquet, Paris

Produktion: Lea Produktion, Zürich / Robert Boner, Lausanne / Les Films d’Ici, Paris (Richard Copans)

Finanzierung: EDI (Sektion Film) / Stadt und Kanton Zürich / Schweizer Fernsehen, Genf / Suissimage / Centre National du Cinéma, Paris / Migros Genossenschaftsbund / WDR, Köln

Uraufführung: Festival von Locarno, Semaine de la Critique, 1999

Genet in Chatila (1999)

 

 

Filmplakat: Helen Pinkus-Rymann

98 min, Farbe

Film nach den Texten des grossen französischen Schriftstellers und Theaterautors Jean Genet „Vier Stunden in Chatila“ und „Ein verliebter Gefangener“.

 

Als im September 1982 die Schlagzeile durch die Welt ging, dass in den palästinensischen Flüchtlingslagern von Sabra und Chatila hunderte von Männern, Frauen und Kindern von christlichen Milizen ermordet worden waren, befand sich Genet in Beirut. Er besuchte am andern Tag mit seiner Freundin Leila Shahid, palästinensische Botschafterin, das Lager von Chatila und beschrieb in einem bewegenden und eindrücklichen Text, was er hier sah.

 

Später, während der letzten Monate seines Lebens, in einem Hotelzimmer in Paris, beschrieb Genet in seinem autobiografischen Buch „Ein verliebter Gefangener“, was er in den Lagern der Fedayins in den 60er- und 70er-Jahren erlebt hatte. Ein poetischer und politischer Bericht über die palästinensische Revolution, ihre Hoffnungen und ihre Niederlagen.

 

Die algerisch-französische Schauspielerin Mounia Raoui führt uns an die Orte und in die Landschaften des Buches.

 

Es handelt sich hier von Neuem um eine „Lektüre“, wie in all meinen Schriftsteller-Porträts, und um die Suche nach möglichen Bildern, ausgehend von Texten, die mein eigenes Denken, meine Gefühle und meinen eigenen Traum von der Sprache repräsentieren; im Sinne wie Baudelaire es meinte, als er sagte, dass er die Bücher von Edgar Allan Poe ins Französische übersetzt habe, weil er in ihnen seine eigenen, von ihm geträumten Themen und von ihm selber gedachten Sätze gelesen habe.

 

Genets Buch „Der verliebte Gefangene“ widerspiegelt in vielen Dingen die Reflexion und Philosophie der 68er-Generation, was den Traum einer Revolution und die Zerstörung dieses Traums betrifft. Es erinnerte mich an den Satz des französischen Historikers Edgar Quinet, der in seiner Geschichte der französischen Revolution geschrieben hatte: „Der Glaube an die Revolution ist der Glaube an das Unmögliche.“

 

Texte von Jean Genet

 

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