Kamera: Peter Indergand
Ton: Martin Witz
Produktions- und Aufnahmeleiter: Toni Kuhn
Regieassistentin: Tania Kuhn
Schnitt: Rainer M. Trinkler (Supervision: Georg Janett)
Mischung: Florian Eidenbenz
Produktion: Lea Produktion, Zürich
Finanzierung: EDI (Sektion Film) / Stadt und Kanton Zürich / Migros Genossenschaftsbund / Teleclub / Succès passage antenne / Schweizer Fernsehen (Zürich)
Uraufführung: Solothurner Filmtage, 2003
Ni Olvido ni Perdon (2003)
Weder Vergessen noch Vergeben
90 min, Farbe
Im Oktober 1968 sollten in Mexiko City die olympischen Spiele stattfinden. In jener Zeit gab es in Mexiko eine starke politische Bewegung der Studentenschaft mit vielen öffentlichen Manifestationen, an denen sich immer mehr auch Menschen aus dem einfachen Volk beteiligten.
Den ganzen Sommer durch waren die Führer dieser Bewegung verhaftet, gefoltert und zum Teil ermordet worden.
Am 12. Oktober schoss die mexikanische Armee mit Panzern und Maschinengewehren auf eine friedliche Manifestation auf dem Platz der drei Kulturen im Quartier Tlatelolco und tötete dabei zwischen 200 und 300 Menschen. Damit sollten den olympischen Spielen der Weg gebahnt werden, die die Studentenführer allerdings überhaupt nie in Frage gestellt hatten.
Die Verantwortlichen des Massakers wurden natürlich nie zur Verantwortung gezogen.
Der Film rekonstruiert das Massaker mit Augenzeugen und Dokumenten und verwendet dabei von der Armee gefilmte Bilder des Massakers, Ausschnitte aus einem Spielfilm und einem Theaterstück, und zeigt Fotografien von Verhafteten und von Toten. Hinzu kommen der „tatsächliche Schauplatz“ und die Musik.
Es wird gezeigt, wie man mit einem Dokumentarfilm Vergangenheit und Erinnerung herstellen kann, in dem sich dieser quasi sämtliche Formen künstlerischer Darstellung einverleibt und damit so etwas wie ein „Gesamtkunstwerk“ wird.
Dieser Film ist ein Art politisches Testament, mein letzter politischer Film, ein Denkmal und ein Requiem für die Toten und für die Lebenden, eine letzte Hommage an die 68er-Generation, die versucht hat, diese konfuse kapitalistische Welt gerechter, menschlicher und freier zu machen, was ihr teilweise ja auch gelungen ist.